Erste Linux-Handys im Anmarsch

Michael Hass
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Japans größter Mobilfunk-Netzbetreiber NTT DoCoMo will demnächst zusammen mit den Elektronik-Riesen Panasonic und NEC die ersten auf Linux basierten Handys auf den Markt bringen.

Ziel des Ganzen sei eine modulare Plattform, die es erlaube sogenannte Middleware-Applikationen wie Bildbetrachtung oder Kalender-Funktion nur einmal schreiben zu müssen, ohne sie auf jedes Gerät einzeln portieren zu müssen. Dies erspare Programmier-Aufwand und ließe den Kostenfaktor sowie den Zeitfaktor für die zu implementierenden Funktionen erheblich sinken.

NTT DoCoMo fährt in diesem Punkt zweigleisig. Neben der Zusammenarbeit mit NEC und Panasonic werde auch eine auf Symbian basierende Lösung entwickelt, dies aber in Zusammenarbeit mit Fujitsu.

Beide Varianten sollen das standardisierte Konzept des modularen Aufbaus gemein haben und somit für Carrier wie Handy-Hersteller interessant sein. Auch WLAN-Funktionen sollen dann in die Geräte integrierbar sein.

Nicht nur in Japan wird das Mobiltelefon mehr und mehr zur Kommunikationszentrale und wird somit über kurz oder lang das netzgebundene Telefon ersetzen und für zukünftige multimediale Unterhaltung unterwegs sorgen. Schon jetzt sind Kalender, Adressbuch und teilweise E-Mailfunktion Standard in den meisten Geräten. Zunehmend werden die Geräte mit Foto- bzw. Videokameras ausgerüstet sein und sollen auf einfache Art mit dem lokalen PC kommunizieren können.

NTT DoCoMo sucht nun auch in Europa und den USA nach Partnern, um für die dortigen Kommunikationsnetze gerüstet zu sein. Wann allerdings die ersten Geräte auf dem heimischen Markt erhältlich sein werden, steht noch in den Sternen. Klar ist bisher nur, dass das NEC N900iL das erste seiner Art seit kurzem in Japan erhältliche Gerät ist. Weitere Geräte wie das NEC N901iC und das Panasonic P901i sollen folgen. Preise sind noch nicht bekannt. Da in erster Linie aber auf Geschäftskunden gesetzt wird, darf man davon ausgehen, dass sich die Preise zunächst im oberen Segment einstellen werden.