Deutsche überdurchschnittlich viel im Netz

Andreas Frischholz
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Nach Angaben des Statistischen Bundesamts liegen die Deutschen bei der Nutzung des Internets über dem europäischen Durchschnitt. So verfügten rund 95 Prozent der Unternehmen ab zehn Angestellten im ersten Quartal 2004 über einen Internetanschluss.

Weiterhin gehen 50 Prozent der 16– bis 76-jährigen mindestens einmal pro Woche ins Internet. Mit diesen Werten liegt Deutschland über dem Schnitt der europäischen Union (zu dem Erhebungszeitpunkt bestand die EU noch aus 15 Mitgliedsstaaten), der bei 90 Prozent bei den Unternehmen und bei 47 Prozent bei den privaten Haushalten liegt. Jedoch befindet man sich immer noch unter den Online-Anteilen der skandinavischen Länder, in denen 96 Prozent der Unternehmen und 76 Prozent der Haushalte online sind.

Dabei greift die deutsche Bevölkerung stärker als ihre Nachbarn auf das E-Government zu. Die Quote der Menschen, die Informationen in den Webaufenthalten der öffentlichen Einrichtungen suchen, liegt hier bei 31 Prozent und somit sechs Prozent über dem EU-15 Durchschnitt. Dennoch finden sich die skandinavischen Länder auch in dieser Statistik mit einem Schnitt von 43 Prozent auf der Spitzenposition wieder.

Der Trend zum Internet hält bei der Bevölkerung Deutschlands weiter an: 58 Prozent aller Personen ab zehn Jahren gingen im ersten Quartal 2004 mindestens einmal ins Internet, sei es für private oder berufliche Zwecke. Zwei Jahre zuvor waren lediglich 46 Prozent der Bevölkerung online. Dabei ist die Anzahl der Menschen, die das Internet nutzen, stark altersabhängig. So waren 86 Prozent der 10- bis 24-Jährigen online, aber nur 22 Prozent der über 54-Jährigen.

Im ersten Quartal 2004 setzten 84 Prozent aller Unternehmen Computer im Geschäftsablauf ein und 78 Prozent nutzten dabei das Internet. Im Jahr 2002 lagen diese Zahlen noch bei 71 sowie 62 Prozent. Des Weiteren ist ein Anstieg bei der Anzahl der Unternehmen zu bemerken, die über ein eigenes Internetpräsenz verfügen. So lag diese Zahl bei 58 Prozent, was eine Steigerung von 25 Prozent zu der vorherigen Statistik bedeutet.

Sowohl Einkäufe als auch Verkäufe über das Internet haben bei den Unternehmen deutlich zugenommen. So konnte die Anzahl an Bestellungen vom gesamten Jahr 2003 gegenüber 2002 von 22 auf 37 Prozent gesteigert werden. Auch die Anzahl der Unternehmen die Verkäufe im Internet tätigen, stieg von acht auf zehn Prozent. Die Umsätze, die über das Internet erwirtschaftet wurden, blieben aber auf einem niedrigen Niveau von einem Prozentpunkt, obwohl sie sich innerhalb eines Jahres verdoppelt haben.