Nokias N97 nimmt Kampf gegen iPhone auf

Frank Hüber
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Auch wenn es bereits vor dem iPhone Mobiltelefone mit vergleichbarer Handhabung gab, müssen sich alle aktuellen Modelle, die über einen Touchscreen verfügen und auf allzu viele Tasten verzichten, immer wieder mit dem iPhone messen lassen. Dies wird auch dem nun von Nokia offiziell vorgestellten N97 widerfahren, dem neuen Flaggschiff des Handy-Herstellers.

Nach eigenen Angaben handelt es sich beim Nokia N97 um den „weltweit fortschrittlichsten mobilen Computer“, der wieder einmal „die Art und Weise, wie Menschen ins Internet gehen oder miteinander in Verbindung stehen, ändern wird“. Nichts Neues also. Das Nokia N97 verfügt sowohl über einen Touchscreen mit 8,9 cm Displaydiagonale und einer Auflösung von 640 x 360 Pixel als auch über eine vollständige QWERTZ-Tastatur, die je nach Vorliebe aber auch von der integrierten Touch-Eingabe ersetzt werden kann. Der Touchscreen gibt dabei durch leichtes Vibrieren Feedback, wenn der Benutzer eine Eingabe macht. Anders als beim Blackberry Storm, der ebenfalls über taktiles Feedback verfügt, jedoch genau an der Stelle, an der der Bildschirm gedrückt wird und ohne dass der gesamte Bildschirm heruntergedrückt wird.

Nokia N97

Das neue Nokia Nseries-Flaggschiff bietet bis zu 48 GByte Speicherplatz für Musik, Medien und andere Inhalte. Hierfür verfügt es über einen 32 GByte großen internen Speicher, der mit einer 16 GByte großen microSD-Speicherkarte erweiterbar ist. Nokia spricht dem Gerät eine Akkulebensdauer von bis zu 37 Stunden Musikwiedergabe oder 4,5 Stunden Videowiedergabe im Offline-Modus zu. Die Gesprächszeit soll bei bis zu 320 (3G) bzw. 400 Minuten (GSM) und die Standby-Zeit bei bis zu 400 Stunden (3G) bzw. 430 Stunden (GSM) liegen. Als Akku kommt die „Nokia Battery BP-4L“ mit 1500 mAh zum Einsatz. Das N97 verfügt über eine 5-Megapixel-Kamera mit Optik von Carl Zeiss und ermöglicht Videoaufnahmen im 16:9-Format in „nahezu DVD-Qualität“ mit 30 Bildern pro Sekunde in 640 x 480 Pixeln. Internetdienste wie „Share on Ovi“ lassen sich via UMTS mit HSDPA oder WLAN (IEEE 802.11b/g) nutzen. Bluetooth ist dem N97 natürlich auch kein Fremdwort. Als Betriebssystem setzt Nokia auf das Symbian S60 5th Edition OS. Die Abmessungen gibt Nokia mit 117,2 x 55,3 x 15,9 mm (L x W x H) an, wobei das N97 bei der Kamera 18,25 mm dick ist. Das Gewicht liegt bei 150 Gramm. In Sachen Videoformate unterstützt das Gerät MPEG-4/SP und MPEG-4 AVC/H.264 mit bis zu 30 fps, RealVideo, Windows Media (WMV9), Flash Lite 3.0 und Flash Video im Browser. Als Musikformate können Mp3, AAC, eAAC, eAAC+ und WMA eingesetzt werden.

Mit dem Nokia N97 führt Nokia das Konzept der „Umgebung im sozialen Kontext” beziehungsweise des Austauschs von standortbezogenen Community-Informationen ein. Mit integriertem GPS-Empfänger mit Unterstützung für A-GPS sowie einem elektronischen Kompass erkennt das Nokia N97, wo man sich gerade befindet. Autorisierte Freunde und Communitys können so automatisch Echtzeitinformationen erhalten, über den „Status” des Nutzers informiert werden und ihren eigenen „sozialen Standort“ sowie diesbezügliche Fotos oder Videos mit anderen austauschen. Die Anzeige des Nokia N97 bietet Schnellzugriffe zu den Kontakten, Inhalten und Medien, die dem Nutzer besonders wichtig sind. Der Nutzer kann das Display mit regelmäßig aktualisierten Widgets seiner bevorzugten Internetdienste und Communitys individuell gestalten.

Das Nokia N97 wird ohne Mobilfunkvertrag voraussichtlich 650 Euro kosten und ab dem ersten Halbjahr 2009 erhältlich sein. Mit entsprechenden Subventionen durch die Mobilfunkanbieter könnte das N97 somit ein ähnlicher Verkaufserfolg wie das N95 werden, wenn Nokia die heute gemachten Versprechungen in der Praxis auch halten kann.

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