Wirtschaftsspionage immer noch unterschätzt

Andreas Frischholz
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Vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterschätzen nach wie vor, welche Gefahren von Wirtschaftsspionage über das Internet ausgehen, erklärte Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen auf einer Podiumsdiskussion in Berlin.

Infolge der NSA-Enthüllungen sei zwar das Bewusstsein für potentielle Bedrohungen gewachsen, so Maaßen, doch oftmals fehle es noch an der Erkenntnis, dass Investitionen in die IT-Sicherheit nötig sind. Eine 100-prozentige Sicherheit gegen Cyber-Angriffe gebe es allerdings nicht, sagte Udo Wirtz, IT-Sicherheitsbeauftragter von Siemens. Deswegen wäre es wichtig, die „Kronjuwelen“ eines Unternehmens zu identifizieren und besonders zu schützen. So wolle etwa Siemens die Ausgaben für IT-Sicherheit in den kommenden zwei Jahren auf 80 Millionen Euro verdoppeln.

Opfer von Wirtschaftsspionage forderte Maaßen im Rahmen der Podiumsdiskussion dazu auf, Hacker-Angriffe nicht zu verschweigen, sondern den Behörden zu melden. Eine Meldepflicht für Cyber-Angriffe steht seit geraumer Zeit auf der Agenda der Sicherheitsbehörden, doch Wirtschaftsverbände protestieren gegen das Vorhaben. Statt einer gesetzlichen Verpflichtung fordern diese ein freiwilliges und anonymes Meldeverfahren.

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